Die Alterung ist vor allem in ländlichen Regionen eine zentrale Komponente des demografischen Wandels. Im Jahr 2000 waren die Menschen im Ländlichen Raum mit durchschnittlich 39,3 Jahren am jüngsten. 2023 wies diese
Raumkategorie mit 44,3 Jahren eines der höchsten Durchschnittsalter auf. In Teilen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb, einigen Ufergemeinden des Bodensees, dem Odenwald und Teilen Nordwüttembergs ist das Durchschnittsalter besonders hoch. Der Ländliche Raum ist insgesamt durch eine überdurchschnittliche Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern im Alter zwischen 50 und 70 Jahren gekennzeichnet.
Aus demografischer Perspektive liegt die Herausforderung hier in den kommenden Jahren zum einen in der Sicherstellung der Daseinsvorsorge, zum anderen in der Stärkung der Attraktivität als Wohnstandort, um vom vorausgesagten Bevölkerungswachstum zu profitieren. Ein ausreichendes und diverses Wohnungsangebot, eine gute verkehrliche Erreichbarkeit und digitale Infrastrukturen sind Grundlagen für den anstehenden Generationenwechsel und den Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Anders als im Ländlichen Raum konnte die Alterung in den Verdichtungsräumen nach 2010 durch die Zuwanderung junger Menschen aus dem In- und Ausland sowie steigender Geburtenüberschüsse abgemildert werden. Hintergrund ist, dass die Kernstädte der Verdichtungsräume ein besonderer Anziehungspunkt für Studierende, Auszubildende und junge Berufstätige sind. Mit einem vergleichsweise hohen Anteil junger Erwachsener im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und einem Durchschnittsalter von 43,3 Jahren ist die Bevölkerung in den Verdichtungsräumen heute im Vergleich zu anderen Raumkategorien jung.
Besonders hoch ist hier daher die Nachfrage nach kinderbezogenen Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Kinderärzte, Kindergärten oder Schulen und geeignetem bezahlbaren Wohnraum.