26.09.2025

Fachforum: Flächen sparen in Gewerbe- und Industriegebieten

Wie können wirtschaftliche Entwicklung und Nachhaltigkeit zusammen gelingen? Dies diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der Kommunen und der Wirtschaft beim Fachforum „Flächeneffiziente Gewerbegebiete“ am 26. September 2025 in Heidelberg.

Wirtschaftliche Entwicklung und Flächeneffizienz

Im Fachforum auf Einladung des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen ging es darum, wie Städte und Gemeinden Gewerbe- und Industriegebiete flächeneffizient entwickeln können. Die Relevanz liegt auf der Hand: Für die Transformation der Wirtschaft braucht es gute Flächenangebote und gleichzeitig sollen natürliche und vor allem landwirtschaftliche Flächen nicht über die Maßen baulich in Anspruch genommen werden. Passend dazu fand das Fachforum im Heidelberg Innovation Park (HIP) statt, einer großen ehemals militärisch genutzten Fläche, die nun ein Gewerbegebiet der Zukunft werden soll.

 

Ablauf und Kernergebnisse

Die Teilnehmenden lernten im Fachforum mehrere Projekte aus dem ganzen Land kennen, diskutierten sie und arbeiteten entscheidende Aspekte der Planung heraus. Wichtig war dabei auch, beide Seiten der Stadtentwicklung zu beleuchten: sowohl die Innenentwicklung von bestehenden Siedlungsbereichen als auch effiziente Neuplanungen „auf der grünen Wiese“. Die wichtigsten Beiträge auf einen Blick:
 

  • Grußwort und stadtplanerische Einordung der Stadt Heidelberg (u.a. HIP und Bahnstadt): Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck 
     
  • Nachhaltiges Flächenmanagement am Beispiel der Logistikbranche: apl. Professor Kim Schumacher, Universität Osnabrück
     
  • Gewerbegebiet Scharnhausen West, Flächeneffiziente und nachhaltige Entwicklung (Neuplanung): Bürgermeister Michael Lübke, Ostfildern  
     
  • Planungen für einen Handwerkerhof (Neuplanung): Daniel Molzberger, Weingarten (Württemberg)
     
  • Planung auf Grundlage von Ansiedlungskriterien für mehr Flächeneffizienz und Nachhaltigkeit (Neuplanung): Bürgermeister Holger Lehr, Gemeinde Grünkraut
     
  • Heidelberg Innovation Park (Planen im Bestand): Stephan Grupe, Konversionsgesellschaft Heidelberg mbH
     
  • Alte Tabakfabrik (Planen im Bestand): Frau Barbara Rettenmaier, Karlsruher Fächer GmbH  

 

Die Beispiele wurden in Kleingruppen diskutiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse am Ende auf dem Podium erörtert. Dabei kristallisierten sich unter anderem folgende Punkte heraus:
 

  • Es braucht eine städtebauliche Vision und einen strategischen Überbau, um Standorte zielgerichtet und zukunftsfähig zu entwickeln.
     
  • Unternehmen sind – so zeigen es die Beispiele – bereit, Nachhaltigkeitsanforderungen anzunehmen, insbesondere wenn das Verfahren transparent ist und die Umsetzung darstellbar ist.
     
  • Wichtig ist ein guter Rahmen für die Akzeptanz von Gewerbeprojekten und verdichtetem Bauen. Die Bevölkerung muss mitgenommen werden.
     

Herr Ministerialdirektor Dr. Schneider vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen bilanzierte die Ergebnisse und stellte die passenden Initiativen der Landesregierung - unter anderem das Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" und die Städtebauförderung - vor.

 

Hintergrund

Der Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg soll den Rahmen für einen möglichst effizienten Umgang mit der endlichen Ressource Fläche setzen. Damit die Flächeneffizienz in der Praxis leichter fällt, wird der Landesentwicklungsplan vom sogenannten „Aktionsplan Flächensparen“ flankiert. Mit ihm bietet das Land finanzielle Anreize, Informationsangebote, Beratung und Digitale Tools. Zu diesen Informationsmaßnahmen zählt auch das Fachforum.

 

Weitere Informationen

Praxisbeispiele für gelungene, flächeneffiziente Gewerbegebietsentwicklungen finden Sie unter folgendem Link.