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Sicherung der Wasserversorgung

Sprechblasen und mit Fragezeichen und Ausrufezeichen

Worum geht es?

Mit fortschreitendem Klimawandel sind wärmere und trockenere Sommer mit einem häufigeren Auftreten von sommerlichem Wassermangel zu erwarten. Seit 2002 sind in Baden-Württemberg keine grundwasserneubildungsreichen Jahre mehr zu verzeichnen. Der Wasserstand des Bodensees lag im August 2022 zeitweise um fast einen Meter unter dem mittleren jahreszeitlichen Wert des Seespiegels. Die abnehmende Ressource Wasser lässt die Gefahr von Nutzungs- und Verteilungskonflikten steigen. Daraus ergeben sich Handlungserfordernisse der räumlichen Planung, insbesondere in der vorsorgenden Sicherung der Gebiete für die Trinkwassergewinnung sowie zum Schutz und zur Rückhaltung der Wasservorkommen.

Baden-Württemberg, eine Hand und ein Herz symbolisieren ein gutes Leben in Baden-Württemberg

Was bedeutet das für ein gutes Leben in Baden-Württemberg?

Die Bereitstellung von Trink- und Nutzwasser in allen Landesteilen ist eine essentielle Aufgabe der Daseinsvorsorge. Vor dem Hintergrund einer geringeren Wasserverfügbarkeit durch den Klimawandel muss die Nutzung und Verteilung von Wasser zukünftig stärker koordiniert werden, um die Versorgung der Bevölkerung und (Land-)Wirtschaft weiterhin zu gewährleisten. Eine planerische Steuerung sowie eine Stärkung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit ist daher für den Schutz, die nachhaltige Nutzung und langfristige planerische Sicherung im Sinne einer Krisenresilienz der Wasservorkommen in Baden-Württemberg von hoher Bedeutung

Möwe

Trends und Herausforderungen

Aufgrund der durch den Klimawandel zu erwartenden geringeren Wasserverfügbarkeit können temporäre, lokale Engpässe bei der Trinkwasserversorgung nicht mehr ausgeschlossen werden. Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser werden zukünftig während längerer Trockenperioden zunehmen. Es bedarf daher einer Sensibilisierung für den sparsameren Umgang mit Wasser auf allen Ebenen in allen Sektoren. Durch diffuse Einträge aus der Landwirtschaft und durch Einleitungen kann die Qualität von Grundwasser- und Oberflächengewässern beeinträchtigt werden. Auch durch Hochwasser kann es zu Verunreinigungen des Trinkwassers kommen. Um Gefährdung von Mensch, Tier und Umwelt möglichst auszuschließen, ist eine Steuerung von wassergefährdenden Nutzungen sowie ein wirksamerer Schutz von Anlagen der Trinkwasserversorgung notwendig.

Symbol für eine Markierung auf einer Karte

Wo wollen wir hin?

Um heute und in der Zukunft ausreichend sauberes Trink- und Nutzwasser in allen Landesteilen bereitzustellen, muss die Wasserversorgung krisenresilient aufgestellt sein und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasservorkommen berücksichtigen. Dazu gehört die vorsorgende räumliche Gebietssicherung von landesweit bedeutsamen Grundwasservorkommen sowie die regionale und überregionale Zusammenarbeit der Wasserversorger. Auch die Oberflächengewässer des Landes, insbesondere der Bodensee, sind im Hinblick auf das Wasserdargebot zu schützen und zu stärken. Durch die räumliche Steuerung von wassergefährdenden Nutzungen sowie auch ein stärkerer Schutz von Anlagen der Trinkwasserversorgung gegenüber Hochwasser, sollen Beeinträchtigungen der Qualität von Grundwasser und Oberflächengewässer und damit Gefährdungen von Mensch, Tier und Umwelt auf ein Minimum reduziert werden.

Auch der sparsame Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser wird immer wichtiger. Bestehende Ansätze zur nachhaltigen Nutzung von Grundwasser- und Oberflächengewässer sind konsequenter als bisher umzusetzen und zu erweitern. Die z.B. für die Regenwassernutzung und -speicherung, die Wiederverwendung und Aufbereitung von Wasser, den Aufbau von nachhaltigen Wasserkreisläufen und Bewässerungssystemen benötigten Anlagen sind in Ortsnähe zu ermöglichen.

Erste Lösungsansätze

  • Festlegung von „Gebieten zur Sicherung von Wasservorkommen“ durch die Regionalplanung nach landeseinheitlichen Kriterien. Diese Gebiete sind vor qualitativen und quantitativen Beeinträchtigungen zu schützen.
     
  • Vorgaben zur Stärkung und zum Schutz der landesweit bedeutsamen Oberflächengewässer, insbesondere des Bodensees als Trinkwasserspeicher aufgrund seiner besonderen Bedeutung für die Wasserversorgung des Landes.
     
  • Sicherung von ortsnahen Wasserversorgungsmöglichkeiten und gleichzeitige Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit der Wasserversorger zur Sicherstellung einer krisenresilienten Wasserversorgung.
     
  • Berücksichtigung von Ansätzen zur nachhaltigen Nutzung von Grundwasser und Oberflächengewässer bei der Vergabe von Fördermitteln.
Hände im Wasserstrahl
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